Spezialklammer für Spezialklebebänder

Wofür werden Geräteklammern gemeinhin eingesetzt? Für das Handling von unterschiedlichsten Elektronikgeräten. Dass es auch ganz andere Einsatzmöglichkeiten für diese Anbaugeräte gibt, zeigt Saint-Gobain Tape Solutions. Das Unternehmen nutzt seine individualisierte Klammer im Werksverkehr zum Transport von Rollen mit Spezialklebebändern.

Saint-Gobain Tape Solutions ist Teil des weltweit tätigen Konzerns Saint Gobain und hat seinen wichtigsten deutschen Standort etwa 45 Kilometer südlich von München, in Waakirchen. Von hier ist es nicht weit zum Tegernsee und in die bayerischen Alpen; eine Idylle, die jedes Jahr zehntausende Besucher anzieht. Gegründet vor über 30 Jahren, entwickelt und produziert Saint-Gobain Tape Solutions dort sogenannte hochfunktionale Klebebänder. Diese überwiegend unsichtbaren und weithin unbekannten Produkte werden in der Luftfahrt und Automobilindustrie – beispielsweise zum Verkleben von Teppichen in Flugzeugen und Autos – aber auch anderen industriellen Märkten verwendet. Das Unternehmen ist stolz darauf, auf höchstem technischen Niveau, ohne umweltgefährdende Lösungsmittel in Oberbayern zu produzieren.

„Für Saint-Gobain steht die Sicherheit stets im Mittelpunkt“, sagt Einkaufsleiter Dirk Eisele. Dieser Anspruch beschränkt sich nicht nur auf die Umwelt, sondern auf den gesamten Produktionsprozess. „Deshalb mussten wir auch eine sichere Lösung für unseren veränderten Werkverkehr finden“, so Eisele weiter. Denn der Verkehr ist seit Anfang 2025 etwas komplexer. In welcher Form? Saint-Gobain Tape Solutions hat sein ursprüngliches Werksgelände erweitert und dafür buchstäblich die Straßenseite gewechselt. Dort entstand ein neues Lager, unter anderen für Rollen mit Spezialklebebändern. Diese Rollen können bis zu 1.100 kg schwer sein, Durchmesser von 300 mm bis 1.100 mm haben und sind stehend zwischen 600 mm und 1.640 mm hoch.

Um das neue Lager zu erreichen, überqueren mehrmals täglich Gabelstapler eine wenig befahrene, öffentliche Straße. Abflussrinnen auf beiden Seiten der Straße können dabei die transportierte Ladung wackeln lassen. Die Gefahr des Ladungsverlusts besteht – vor allem bei Rollen. „Damit das nicht passiert, benötigten wir das richtige Anbaugerät für einen weiteren Gabelstapler“, erläutert der Einkaufsmanager. Saint-Gobain Tape Solutions wandte sich an die Fördertechnik-Experten von Gruma und entschied sich für einen Linde-Elektrostapler E20 der Baureihe 1252-01 als Trägerfahrzeug. Als Lieferant für das Anbaugerät fiel die Wahl schnell auf KAUP. Dazu sagt Dirk Eisele: „Ich kannte KAUP schon von früher und wusste daher um die konstruktiven Fähigkeiten und Kompetenzen, unsere Anforderung zu lösen.“

Eine Klammer, die nicht klammert

Mit seiner Meinung über KAUP lag der Einkaufsleiter richtig. Er sagt: „Wir sind zufrieden mit dem Projekt!“ Aber was zeichnet das Anbaugerät mit der vollständigen Bezeichnung Geräteklammer 1.5T413G-180 im Detail aus? Beim Blick auf die technischen Daten stechen keine gravierenden Abweichungen im Vergleich zum Seriengerät ins Auge. Baubreite und separater Seitenschub finden sich so auch in vielen anderen Klammern. Die erste Abweichung gibt es beim Öffnungsbereich zwischen den Klammerarmen. Mit 550 mm bis 1.850 mm deckt dieser einen anderen Bereich als das Seriengerät ab. Aber noch nichts Außergewöhnliches.

Erst die Klammerarme sind offensichtlich keine Serie, obwohl Armhöhe und Armlänge dieser entsprechen. Denn im Gegensatz zum Standard haben die Klammerarme zum einen keine Vorspannung und zum anderen befinden sich an der Armspitze spezielle Umfasskanten mit einer Schenkellänge von etwa 250 mm. Zusätzlich sind Klammerarme und Umfasskanten mit Moosgummi komplett belegt. Das Ziel: keine Beschädigungen der sensiblen Ladung.

Aber warum hat Saint-Gobain Tape Solutions für den Transport von Rollen nicht auf eine Rollenklammer als Anbaugerät zurückgegriffen? Die naheliegende Antwort gibt Dirk Eisele: „Die Rollen dürfen nicht geklammert werden.“ Deshalb erfolgt der Transport der Klebebandrollen auch auf Europaletten. Für deren Aufnahme besitzt die Gerätklammer ein zusätzliches Klammerpaar mit einer Tragfähigkeit von 1.500 kg. Dafür steht die ‚180‘ in der Typenbezeichnung und ist definitiv keine Serie. Auch die Position der Gabeln ist nicht Standard. Sie sind 136 mm unter Flur – also unterhalb des Klammerkörpers, um die Paletten richtig aufnehmen und gleichzeitig die Klammerarme zum Stabilisieren der Rollen schließen zu können. Das macht das Handling nicht ganz leicht. Aber dennoch „passen Stapler und Klammer echt gut“, sagt Staplerfahrer Ionut Gambra, und fügt hinzu: „Sie machen das Arbeiten einfacher.“ Er muss es wissen: Er nutzt das Anbaugerät täglich.

 

Kunde:

 

Firmensitz: Waakirchen, Deutschland
Branche: Chemische Industrie
Website: tapesolutions.saint-gobain.com


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